Nachfolgend findet ihr 9 Tipps für Studium, die wir gerne früher gewusst hätten.
#1 Diligence
Egal ob an der Uni oder im Arbeitsleben: Erledige deine Aufgaben sorgfältig und denke sie bis zum Ende durch. Gemeint damit ist: Überlege dir vorab, was genau die Frage bzw. Problemstellung ist, wie du sie lösen könntest und auch, wie sie abgeliefert werden soll. Wenn du dich danach ausrichtest, kannst du es vermeiden, unnötig Zeit und Energie zu verschwenden, indem du bspw. eine Aufgabe in deinem Praktikum in die falsche Form verpackst und auf Word schreibst, obwohl im Ergebnis eine Powerpoint entstehen sollte. Wenn du bereits zu Beginn merkst, dass weitere Informationen benötigt werden, kannst du direkt nachfragen und das Problem lösen.
#2 Networking is the key!
Jede Uni hat ihre Community. Im Studium hast du die einmalige Gelegenheit, ein sehr breites Netzwerk anzulegen – insbesondere lernst du Leute kennen, mit denen du später potenziell zusammenarbeiten wirst, sei es in derselben Kanzlei, auf der Gegenseite oder bei einem Klienten. Nutze die Uni als Möglichkeit, dich mit anderen Studierenden auszutauschen und bau dir ein Netzwerk auf. Wenn du noch nicht weisst, wo es beruflich für dich hingehen soll, kannst du verschiedenste Social- und Businessevents besuchen und so auch externe Personen kennenzulernen. Für weitere Inspiration kannst du auch einen unserer Podcasts mit inspirierenden Persönlichkeiten, die in der Rechtspraxis tätig sind, anhören.
#3 Das System ausdribbeln?
Die Prüfungsphasen an der Uni sind meist stressig – in kürzester Zeit wird dein ganzes Wissen in einem Fachbereich abgefragt, und oft ist es kaum möglich, inhaltlich alles zu können. Es ist deshalb umso wichtiger zu verstehen, wie du diesen Inhalt bei Prüfungen effektiv präsentierst, um (trotz allfälliger Wissenslücken) möglichst viele Punkte zu erzielen. Dazu gehört die Analyse von früheren Prüfungslösungen und insbesondere der Struktur der Punktevergabe, das Verständnis der Prüfungsphilosophie und die Fähigkeit, die Struktur des Gesetzestextes effektiv mit den Prüfungsanforderungen zu verknüpfen. Mache dir rechtzeitig Gedanken darüber, wie du die Antworten strukturieren kannst, insbesondere bei komplexen Prüfungsaufgaben. Oft gibt es auch Punkte für „Textbausteine“ des Prüfschemas und für Aspekte, die im konkreten Fall verneint werden. Dies ist ein wichtiger Aspekt des Prüfungserfolgs, der oft übersehen wird, aber einen erheblichen Einfluss auf das Gesamtergebnis haben kann.
#4 Learn how to learn
Hole dir insbesondere am Anfang des Studiums Inputs zu Lernstrategien ein und probiere aus, welche zu deinem Lerntyp passt. Vielleicht arbeitest du lieber mit Mindmaps als mit den herkömmlichen Folien, oder du bist hinsichtlich der Lernzeiten eher ein früher Vogel als eine Nachtigall. Beobachte, wie deine Ergebnisse mit deiner Lernstrategie ausfallen und entscheide dich für die Lernstrategie, die dir am wohlsten ist und am effizientesten scheint. Die „ideale“ Lernstrategie gibt es nicht. Vorsicht: Je nach Fach oder Prüfungsleistung kann deine Lernstrategie variieren und du musst sie optimieren bzw. anpassen. In gewissen Fächern ist auswendig lernen die „richtigere“ Option – in anderen kommt es darauf an, wie du dein Wissen auf den konkreten Fall anwenden kannst.
#5 Teamwork makes the dream work!
Selten ergeben sich bessere Möglichkeiten, sich über juristische Themen auszutauschen, als innerhalb einer «Study Group». In einer Study Group kannst du dein Wissen teilen und von den Kenntnissen deiner Mitstudierenden profitieren. Denn durch die Diskussion von Konzepten und Problemen können Lücken in deinem Verständnis aufgedeckt und geschlossen werden. Insbesondere im Rechtsstudium ist es wichtig, das grosse Ganze und die Zusammenhänge nicht aus den Augen zu lassen, gleichzeitig jedoch ein Auge für Details zu haben. Auch kann die Verpflichtung gegenüber einer Gruppe die intrinsische Motivation erhöhen, sich auf das Lernen zu konzentrieren. Auch diesen Tipp gilt es zu relativieren: nicht jeder lernt gut in der Gruppe, und ein ähnliches Lernniveau ist für das Funktionieren der Study Group quasi Vorbedingung.
#6 Plane dein Austauschsemester!
Für viele Studierende ist ein Austauschsemester eine der prägendsten Erfahrungen ihrer universitären Ausbildung. Ein Austauschsemester ermöglicht dir, neue Kulturen und Menschen kennenzulernen. Dies trägt dazu bei, den Horizont zu erweitern und interkulturelle Kompetenzen zu entwickeln. Unser Tipp an dich, falls du einen Austausch planst: Befasse dich möglichst früh, bestenfalls im dritten oder vierten Semester deines Bachelors bzw. im ersten Semester deines Masters mit der Planung. Falls deine Wunsch-Partneruni einen Sprachnachweis wie den TOEFL oder Cambridge braucht, melde dich frühzeitig an und plane einige Tage für das Lernen auf die Prüfung ein. Es empfiehlt sich, die Prüfung möglichst vor Ort (bzw. an deiner Uni) abzulegen – dies erspart dir viele organisatorische und technische Nerven, zumal die Auflagen für einen Home-Exam viel höher sind.
#7 Stay kind!
Vor lauter Notenwahn sollten wir alle nicht unsere guten Grundwerte vergessen. Stay kind meint: Fokussiere dich auf deinen eigenen Weg. Hilf anderen, wenn du kannst, und trage dazu bei, dass das Umfeld an deiner Uni angenehm ist und bleibt. Andere negativ zu beeinflussen und den Ellenbogen auszufahren, bringt dir weder mehr Punkte an einer Prüfung ein, noch wird es dir später im Berufsleben Vorteile verschaffen. Im Gegenteil: Ehrlichkeit, Teamfähigkeit und ein aktiver Beitrag zu einer positiven Arbeitskultur werden als Teil deiner Soft Skills geschätzt. Die Zusammenarbeit in Teams ist oft unerlässlich, Kooperationsbereitschaft und Konfliktlösungsfähigkeiten sind entscheidend, um erfolgreich in Gruppen zu arbeiten und das beste Gesamtergebnis für ein Unternehmen zu erzielen.
#8 Trust the process!
Hast du dich im Studium auch schon verloren gefühlt? Wir denken, dass es wohl jedem mal so geht. Es hilft, sich vor Augen zu führen, dass im Verlauf des Studiums immer mehr Wissen dazu kommt, und sich das „Puzzle“ Stück für Stück komplettiert. Je mehr du weisst, desto interessanter wird die Materie, was wiederum positiv zu deinem Lernprozess beiträgt. Und wenn du dich dennoch einmal überwältig oder überfordert fühlen solltest– lass den Kopf nicht hängen! Nimm dir einen kurzen Moment Zeit, um dir über deinen bisherigen Fortschritt bewusst zu werden. Und dann: weiter geht’s!